Microsoft beendet am 14. Oktober 2025 den regulären Lebenszyklus von Windows 10. Ab diesem Datum liefert der Konzern keine kostenlosen Sicherheits-, Funktions- oder Qualitätsupdates mehr und bietet auch keinen kostenlosen Produktsupport mehr an.
Konkret bedeutet das ganze:
Keine Patches mehr: Neu entdeckte Sicherheitslücken bleiben ab dem 15. Oktober 2025 ungepatcht.
Steigendes Risiko: Ohne Updates wächst die Angriffsfläche für Malware, Ransomware & Co.
Software-Kompatibilität: Auch Microsoft-365-Apps verlieren parallel ihren offiziellen Support auf Windows 10.
Keine technische Hilfe: Der offizielle Microsoft-Support antwortet nicht mehr auf Windows-10-Tickets.
Du hast folgende Optionen:
- Ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 11
- Neuer PC mit Windows 11
- Wechsel zu Linux
Option 1 – Upgrade von Windows 10 auf Windows 11
Ein direktes In-Place-Upgrade ist nach wie vor kostenlos, solange dein Gerät die Mindestanforderungen erfüllt – Microsoft hat das Gratisangebot selbst 2025 noch nicht abgeschaltet.
Windows 11 verlangt allerdings bestimmte Hardware-Features, allen voran UEFI-Firmware mit Secure Boot sowie ein TPM-2.0-Modul, dazu mindestens einen 64-Bit-Prozessor mit zwei Kernen, 4 GB RAM und 64 GB Speicher Ob dein Rechner diese Hürden nimmt, prüfst du elegant mit der PC-Health-Check-App. Ein Klick auf „Jetzt überprüfen“ zeigt dir detailliert, was eventuell noch fehlt und wie du es nachrüsten kannst
So gehst du vor:
Datensicherung (Systemabbild + wichtige Dateien).
Windows Update starten und alle Updates installieren.
PC Health Check laufen lassen; ggf. BIOS-Firmware auf UEFI umstellen und TPM aktivieren.
Unter Einstellungen ▸ Update & Sicherheit auf „Nach Updates suchen“ klicken – erscheint „Windows 11 herunterladen und installieren“, folgst du einfach dem Assistenten.
Der Vorgang dauert je nach SSD/HDD 30–90 Minuten und behält alle Programme sowie Einstellungen bei. Nach dem Wechsel profitierst du von Sicherheitspatches bis mindestens 2031, neuen Funktionen wie Copilot-Integration, Snap-Layouts, nativer HDR-Unterstützung und effizienteren Updates im „cumulative“-Stil – während Windows 10 ab 15. Oktober 2025 keinerlei Gratis-Patches mehr erhält. Für ältere, aber grundsätzlich kompatible Hardware ist dies meist der schnellste, günstigste und reibungsloseste Weg.
Option 2 – Ein neuer PC mit vorinstalliertem Windows 11
Wenn dein aktueller Rechner die Hardwarevorgaben verfehlt oder du ohnehin einen Leistungs-/Effizienzsprung planst, lohnt sich ein Neukauf: Ab Werk ausgelieferte Geräte kommen inzwischen oft mit Windows 11 Version 24H2 oder 25H2 – Letztere lässt sich laut Microsoft in wenigen Minuten wie ein kumulatives Update installieren und bringt dir einen frischen 24-/36-Monats-Supportzyklus
Vorteile eines neuen Systems
Längere Lebensdauer: Moderne Plattformen (Intel Core 14./15. Gen, AMD Ryzen 8000-Serie) erhalten noch viele Jahre Treiber- und Firmwareupdates.
Hardware-basierte Sicherheit: Pluton- oder fTPM-Chips, KI-Beschleuniger, Wi-Fi 7 & USB 4; alles ab Werk aktiviert.
Energieeffizienz & Lautstärke: Aktuelle Mobil-CPUs schaffen Office-Laufzeiten von 15 h +, Desktops sind deutlich leiser.
Sofort-Einrichtung: Erste Anmeldung mit Microsoft-Konto synchronisiert Einstellungen, Passwörter, OneDrive-Daten und sogar den Edge-Verlauf – die Migration läuft quasi automatisch.
Kauf-Tipps
16 GB RAM & 512 GB SSD gelten 2025 als vernünftige Untergrenze; für KI-Features (z. B. Copilot-Studio) darf es gern mehr sein.
Achte auf USB-C-Power-Delivery fürs Laden und replaceable SSD-Module (M.2), um später günstig aufzurüsten.
Wenn du viele Peripherie-Geräte weiternutzen willst, prüfe vorab Treiberverfügbarkeit für Windows 11 25H2.
Der Preisunterschied zu einer mehrjährigen ESU-Verlängerung (ab 30 USD/61 USD pro Jahr und Gerät, bei Firmen sogar steigend) verschiebt die Wirtschaftlichkeit schnell zugunsten einer neuen Maschine – gerade, wenn ohnehin Hardware-Failings drohen.
Option 3 – Wechsel zu Linux
Vielleicht reizt dich die Aussicht auf ein völlig freies, community-getriebenes Ökosystem ohne Lizenz- und Telemetrieballast. Dank Releases wie Ubuntu 24.04 LTS „Noble Numbat“ hat sich die Desktop-Erfahrung in den letzten Jahren massiv professionalisiert: 12-Jahre-Support, neuer Flutter-Installer, verbesserte ZFS-Verschlüsselung, GNOME 46 und ein modernes App-Center machen die Umstellung so komfortabel wie nie.
Warum Linux 2025 attraktiv ist
Lebensverlängerung alter Hardware: Viele Distributionen laufen flüssig mit 4 GB RAM und ohne TPM.
Kostenfreiheit & Transparenz: Keine Lizenzgebühren, Quellcode offen, Security-Patches oft binnen Stunden.
Software-Vielfalt: Firefox, LibreOffice, Steam (mit Proton für DirectX-Games), GIMP & DaVinci Resolve decken die meisten Alltags-Szenarien ab.
Container & Dev-Tools: Docker, Podman, VS Code, Kubernetes – alles native First-Class-Citizens.
So probierst du es aus
Distro wählen – Einsteiger greifen häufig zu Linux Mint, Ubuntu LTS oder Zorin OS, weil sie Windows-ähnliche Oberflächen bieten.
Live-USB erstellen (Rufus, balenaEtcher) und das System im Live-Modus testen, ohne deine Windows-Installation anzutasten.
Dual-Boot oder Clean-Install: Per geführtem Installer lässt sich Linux neben Windows platzieren; Grub übernimmt dann das Bootmenü.
Daten migrieren: Home-Partition anlegen oder OneDrive/Nextcloud einbinden; bei NTFS-Partitionen können Schreibrechte direkt aktiviert werden.
Herausforderungen
Manche Spezialanwendungen (z. B. Adobe Creative Cloud) laufen nur via Wine, VM oder im Browser.
Gaming ist dank Proton und nativem Vulkan-Stack stark gewachsen, aber Anti-Cheat-Titel können problematisch sein.
Business-Infrastrukturen (Active Directory, M365-Makros) erfordern häufig Workarounds oder Server-Integration.
Wer sich darauf einlässt, gewinnt jedoch ein hochgradig anpassbares System, das weder vom Windows-10-Supportende noch von ESU-Kosten abhängig ist.